Selbstverständnis

Die Heilpädagogik Bonnewitz und die Janusz-Korczak-Schule Dresden sind Einrichtungen der anthroposophischen Kinder- und Jugendhilfe. Unsere Wurzeln liegen in einer Einrichtung, die in Bonnewitz von 1935 bis 1941 bestand. Der damalige Leiter Martin Kretschmer bewahrte Menschen nicht nur vor der drohenden Euthanasie, sondern stellte sich auch schützend vor jüdische Mitbürger*innen. Er wurde am 19. Februar 1942 in einem Außenlager des KZ Sachsenhausen ermordet. Auch der Pädagoge Janusz Korczak wurde vor allem durch seinen Einsatz für Kinder bekannt. So begleitete er die Kinder seines jüdischen Waisenhauses beim Abtransport in ein Vernichtungslager, obwohl das auch für ihn selbst den Tod bedeutete.

Wir fühlen uns dem Geist und der Haltung Martin Kretschmers und Janusz Korczaks verpflichtet.
In der Heilpädagogik Bonnewitz lernen und leben Menschen, die von Diskriminierung und Ausgrenzung  bedroht sind. Das gilt analog auch für die Schüler*innen der Janucz-Korczak-Schule in Dresden. Unser Ziel ist es, diese Kinder und Jugendlichen zu fördern und mit ihnen eine möglichst große Teilhabe am Leben zu entwickeln. An dieser verantwortungsvollen Aufgabe wirken Menschen aus vielen Ländern mit. Sie gehören verschiedenen Religionen und Weltanschauungen an. Gegenseitiger Respekt und Achtung sind die Basis unseres Miteinanders.

Dies schließt aus, Menschen als ungleichwertig anzusehen und sie zu diffamieren. Personen, die die Würde von Menschen nicht achten, können weder bei uns arbeiten, noch können sie unsere  Geschäftspartner*innen sein.

Der Mensch neben uns, ist in erster Linie ein Mensch!
Wir wollen Arbeits-, Lern- und Lebensorte bieten, an dem Empathie, Mitmenschlichkeit und Solidarität die wichtigsten Werte darstellen. Dies bedeutet auch, dass wir uns selbst und die eigene Arbeit reflektieren. Dazu zählen die Prüfung eigener Denkmuster und das Hinterfragen eigener Vorurteile.
Dies setzen wir in erster Linie von den Mitarbeitenden unserer Einrichtungen in Bonnewitz und Dresden voraus. Auch von Partner*innen, die geschäftlich mit uns zu tun haben oder haben wollen, erwarten wir, dass sie unsere Haltung teilen. Deshalb sind Verhaltensweisen zu unterlassen, die unsere Fähigkeit beeinträchtigen, unsere Aufgaben als Einrichtung für Bildung und Erziehung in einem freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat wahrzunehmen. Dies gilt auch für die Verwendung von Kennzeichen mit menschenverachtenden Inhalten sowie das Tragen von Kleidung, die entsprechende Positionen oder Zugehörigkeiten verdeutlichen soll.


Bonnewitz und Dresden, den 5. September 2019