Karrierestart Bonnewitz – Ausbildung mit viel Freude und Verantwortung
»Am Ende des Tages weiß ich immer, dass es sich absolut lohnt.«
Ich bin nun bereits das zweite Jahr in der Heilpädagogischen Schule in Bonnewitz aktiv. Vergangenes Jahr habe ich hier ein einjähriges Praktikum gemacht und Anfang dieses Schuljahres die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin begonnen.
Suche nach einem passenden Beruf
Nach dem Abschluss meines Abiturs im Sommer 2012 suchte ich Möglichkeiten, um mich beruflich zu orientieren. Dabei bin ich zufällig auf die Internetseite der Heilpädagogischen Schule mit Heim in Bonnewitz gestoßen. Die Informationen weckten großes Interesse bei mir. Mich hat es einerseits sehr gereizt, mehr über die Abläufe in einer anthroposophischen Einrichtung zu erfahren und andererseits wollte ich die Arbeit sowie den Umgang mit geistig und körperlich behinderten Kindern erleben. Ein einjähriges Praktikum in Bonnewitz zu absolvieren kam für mich sofort infrage. Über die Zusage habe ich mich natürlich riesig gefreut.
Arbeit mit hohem Stellenwert
So startete ich im August 2012 in eine andere, für mich ganz neue, faszinierende Welt. Im Praktikum wurde mir zum ersten Mal wirklich vor Augen gehalten, welchen hohen Stellenwert diese Arbeit hat. Mir wurde bewusst, wie wichtig es ist, Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen pflegerisch und pädagogisch zu unterstützen, damit ihnen das Leben in unserer Gesellschaft leichter fällt. Eine Gesellschaft, die viele Vorurteile hat. Als mir die Teilnahme am Proseminar in Bonnewitz und zusätzlich die Möglichkeit eines anerkannten Abschlusses zur Heilerziehungspflegerin durch eine Schulfremdenprüfung angeboten wurden, brauchte ich nicht lange zu überlegen.
Persönlich weiterentwickelt
Die Kinder, die ich in Bonnewitz kennenlernen darf, verstecken sich nicht hinter ihren Schwächen. Sie leben ein Leben frei von vielen Dingen, die in unserer Gesellschaft oft so wichtig zu sein scheinen. Solche Kinder zu betreuen und mit ihnen zu musizieren, zu handwerken, zu spielen und ihnen Bildung zu vermitteln, bereitete mir von Anfang an sehr große Freude. Jedes Kind hat seinen ganz eigenen Charakter, weshalb ich viel Feingefühl entwickeln musste, um auf jedes einzelne einzugehen und seine Bedürfnisse zu erkennen.
Manche Tage waren sehr anstrengend und kosteten einige Kraft. Trotzdem hatte und habe ich immer ein gutes Gefühl im Hinterkopf. Am Ende des Tages weiß ich immer, dass es sich absolut lohnt. Ich konnte mich persönlich sehr weiterentwickeln und freue mich jeden Morgen erneut, auf Arbeit zu fahren, um wieder Neues zu erleben. Ich bin so froh, dass ich die vielen Erfahrungen in Bonnewitz machen konnte, und empfehle jedem von Herzen, dies auch zu versuchen, um zu lernen, dass körperliche oder geistige Barrieren in einer Gemeinschaft keine Rolle spielen sollten.
(Salina Schonert, Auszubildende für Heilerziehungspflege,
tätig in der 9. Klasse)